Samstag:
Direkt am ersten Morgen haben wir ein Museum besichtigt, in dem man Frankreich in Form
von Modellen sehen kann, so zum Beispiel auch Lyon, Marseille und Nizza. Und das alles in
Miniaturform, daher auch der Name des Museums – Miniworld.
Am Abend waren wir in einem Restaurant, in dem man viele Spezialitäten aus Lyon essen
konnte, einem sogenannten „bouchon lyonnais“. Wir hatten als Vorspeise „L’assiette du
Canut“, nicht schlecht, aber ungewohnt. Als Hauptspeise gab es dann Steak mit
Kartoffelgratin. Das war sehr lecker.
Sonntag:
Heute ist Sonntag, zum Frühstück gab es Milch und Baguette mit Konfitüren, Ziegenkäsen
und Butter. Es war lecker! Außerdem habe ich mich während des Frühstücks mit meinem
Austauschpartner und seinen Eltern unterhalten, es war ein schönes Gespräch, wir haben über
französische, deutsche und auch chinesische Kultur gesprochen und dabei ausgetauscht.
Nach dem Frühstück sind wir mit der Metro und dem Bus zum Fitnessstudio gefahren.
Immerhin muss man auch Sport machen, sonst wird man echt schnell fett in Frankreich, da
man jeden Tag isst, isst und isst. Das Fitnessstudio war echt groß, es war nicht sehr voll und
es gab ganz viele Geräte. Wir haben zwei Stunden trainiert und danach ging es wieder nach
Hause. Zum Mittag gab es als Vorspeise „La saucisson lyonnaise“, Oliven, Pistazien,“ Pâté en
croûte“, eingelegte Anchovis und eine Art Pfannkuchen mit Aperitif, als Hauptspeise „Le
poulet de Bresse“ (eine besondere Art von Huhn) mit Linsen und Karotten und als Nachtisch
Himbeerkuchen. Es war topp! Cétait cher bien, wie man in Frankreich sagt.
Am Sonntag hatte eine der französischen Austauschpartnerinnen Geburtstag, weswegen sich
die Hälfte der Deutschen mit ihren Austauschpartnern und -partnerinnen bei ihr getroffen hat,
um ihren Geburtstag zu feiern. Am Anfang war es ein bisschen unangenehm, weil wir kein
Thema zum Reden gefunden haben, aber da sie ein Klavier hatte und viele von uns Klavier
spielen, haben wir unsere Klavierkünste vorgespielt. Während einige in die Küche gegangen
sind, um Pfannkuchen zu backen, haben wir den Franzosen deutsche Musik vorgespielt,
während diese uns wiederum mit dem französischen Rap vertraut gemacht haben. Als die
Pfannkuchen fertig waren, haben wir uns zusammen in die Küche gesetzt und angefangen
über unsere und deren Schule zu reden. Insgesamt war es ganz lustig, sich mit den anderen zu
unterhalten und zusammen Pfannkuchen zu backen. Auch das neue Vokabular der
französischen Jugendsprache war witzig, obwohl es noch lustiger war, den Franzosen
deutsche Jugendsprache wie „krass“ oder „Talahon“ beizubringen.
Montag:
Wir haben uns um 8.00 Uhr in der Schule getroffen und sind dann mit Madame Lismonde in
die Schule gegangen. Zuerst wurde uns von drei Studentinnen und ihr das „lycée Ampère
Bourse“ gezeigt. Wir haben unter anderem das CDI, die Kapelle und sogar den Tresor der
Schule gesehen. Er muss mit zwei großen Schlüsseln aufgeschlossen werden. Wir wurden
auch vom Chef der Mensa mit Madeleines und Kuchen begrüßt. Danach sind wir ins
sogenannte „musée“ gegangen – einem Raum mit vielen alten Geräten, zum Teil noch aus der
Zeit vom Ampère – um ein „escape game“ über den Namensgeber der Schule zu lösen. Zur
Belohnung gab es Gummibärchen. Im Anschluss daran fand ein Speed-Dating zwischen
französischen und deutschen Schülerinnen und Schülern statt.
Da Lyon für die Seidenproduktion bekannt ist, stand nachmittags der Besuch einer
Seidendruckerei auf dem Plan. Wir haben vorgeführt bekommen, wie noch von Hand auf
Seide gedruckt wird und erfahren wie viele Arbeitsschritte nötig sind, um ein fertiges
Seidentuch herzustellen. Das war echt interessant. Danach sind wir mit Madame Tapan auf
den Hügel Croix Rousse gefahren und haben uns eine der bekannten „murs peints“, bemahlte
Häuserwände, angesehen. Das Gruppenfoto davor war natürlich Pflicht.
Dienstag:
Der Dienstag begann mit einem Ausflug nach Fourvière. Das Stadtviertel liegt auf einem der
Hügel Lyons und ist bekannt für die „basilique Fourvière“. Gemeinsam mit Mme Lismonde
bekamen wir eine Führung in französischer Sprache durch die bekannte Kirche und über ihre
Dächer – mit einem beeindruckenden Blick über die Stadt. Die Kirche ist sehr groß und hat
beeindruckende Mosaike und Marmorstatuen. Wir haben zudem vieles über die Geschichte
und die Bedeutung der Basilika gelernt, z.B. dass die Basilika privat durch Spenden von den
Einwohnern Lyons finanziert wurde und wird. Bis zum Dach waren es 345 Stufen nach oben!
Aber von oben konnte man die ganze Stadt sehen und der Ausblick war echt einzigartig.
Danach haben wir gemeinsam Picknick gemacht und einen gemeinsamen Spaziergang durch
das Quartier gemacht, um das antike römische Theater zu besichtigen.
Dann stand der Besuch des Viertels „Confluences“ an. Dort durften wir 2 Stunden im
Einkaufszentrum verbringen und in den verschiedenen Läden stöbern. Dabei durfte ein
Croissant als Snack natürlich nicht fehlen. Und der/die ein/e oder andere hat ein schönes
Souvenir gefunden. Zum Abschluss waren wir dann im „musée des confluence“, von dem aus
man den Zusammenfluss von Saone und Rhone sehen kann. In einer der Ausstellungen haben
wir einen kurzen Film dreimal hintereinander geguckt, bis wir ihn halbwegs verstanden
hatten. Es war ein schöner Tag, an dem man viel Neues gelernt und erlebt hat!
Mittwoch:
Am Mittwochmorgen haben wir uns alle am Goethe-Institut getroffen, denn es stand eine
Stadtrallye an. Geplant war ein Rundgang durch das Stadtviertel „Bellecour“. Man sollte in
Viererteams – ausgerüstet mit einer App – durch die Straßen von Lyon gehen und eine
Handvoll von Fragen beantworten. Nach der kurzen Vorbesprechung, bei der wir uns
Gruppennamen geben sollten (z.B. Bretzel und Baguette), mussten wir jedoch feststellen, dass
die App nicht bei allen funktionierte. Ein paar Teams bekamen deshalb noch einen
Fragebogen mit den fehlenden Informationen. Dann ging es los. Alle Fragen waren auf
Deutsch, was bedeutete, dass wir unseren Austauschpartnern und -partnerinnen erklären
mussten, wie die Frage auf Französisch lautet. Bei ausnahmsweise mal halbwegs gutem
Wetter entdeckten wir die deutsche Kultur in Lyon. Zum Beispiel sollten wir den Franzosen
etwas über den „Zebrastreifen“ erklären. Nach etwa 1,5 Stunden gab es dann die
Siegerehrung. Das Team von Asal, Vincent, Paul und Thaïs gewann die Rallye dann
schlussendlich. Danach wurde noch an den Spielen für den gemeinsamen Spieleabend am
nächsten Abend gearbeitet. Nach einem Picknick neben der Reiterstatue Ludwigs XIV. auf
der „place Bellecour“ wurde der restliche Tag dann individuell mit den Austauschpartnern
und – partnerinnen verbracht, da die in Frankreich mittwochnachmittags kein Unterricht
stattfindet. Einige von uns waren im Parc de la Tête d’Or, wo man die Gewächshäuser
besichtigen kann. Außerdem gibt es dort einen kleinen Zoo mit Giraffen und einem roten
Panda. Und natürlich gab es mal wieder „Crêpes“.
Donnerstag:
Am Donnerstag mussten wir erstmal zwei Stunden mit in den Unterricht. Es war interessant
zu sehen, wie anders zum Teil der Unterricht in Frankreich gehalten wird. In Mathe haben wir
nicht viel verstanden, weil das Stoff war, den wir noch nicht hatten, aber in Englisch konnten
wir gut mithalten. Und die französische Fabel von La Fontaine war eine echte
Herausforderung. Dann ging es in die Altstadt – Vieux Lyon. Dort konnten wir in der
Kathedrale St. Jean die astronomische Uhr mit den sich bewegenden Figuren bewundern.
Nach einem kurzen Gang durch das Viertel, bei dem wir auch auf den französischen Kasperl
„Guignol“ gestoßen sind, konnten wir uns noch mit der für Lyon typischen Spezialität
„Praluline“ eindecken.
Am Nachmittag stand dann der Besuch in der Bowling-Halle an. Wir haben uns jeweils in
Teams mit unseren „corres“ zusammengefunden und dann 10 Runden gespielt. Wir hatten
sehr viel Spaß und haben viel gelacht. Und mit jeder Runde sind wir besser geworden und
haben immer mehr getroffen. Den Rest des Nachmittags hatten wir Freizeit, die gut genutzt
wurde, zum Beispiel zum Backen von Waffeln und Lernen französischer Wörter wie „Wesh“
oder „Pélo“, die französischen Äquivalente zu „cool“ oder „Digga“.
Abends fand dann der Spieleabend statt und wir haben unsere selbstgemachten Spiele zu
Lyon / Neuss und der französischen / deutschen Sprache, z.B. „Kahoot, Memory, Tabu“ und
„Times up“ gespielt. Belohnt wurden wir dann von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der
Mensa mit „baguette“, fromage“, „charcuterie“ und „chou à la crème“. Der Abend in der
Schule klang dann beim gemeinsamen Tanz aus, bevor wir dann selber noch die Stadt
unsicher gemacht haben.
Freitag:
Genau wie am Freitag zuvor, an dem wir während der Fahrt das Rheintal mit seinen Burgen
entdeckt haben, haben wir den ganzen Tag im Zug verbracht. Da wir einige Vierertische
hatten, konnten wir viel Zeit bei gemeinsamen Gesprächen und Spielen verbringen. Und trotz
der Verspätung der Deutschen Bahn, haben wir Neuss zur vorgesehenen Zeit erreicht.
Insgesamt war diese Woche ein schönes Erlebnis mit vielen neuen Erfahrungen!
(Texte von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangstufen 9, 10 und EF / Ruth Prien)